Das Wichtigste in Kürze
- Die letzte nächtliche Erektion wird umgangssprachlich Morgenlatte genannt.
- Morgenlatten betreffen Männer jeden Alters und sind ganz natürlich.
- Die die nächtliche sowie die morgendliche Erektion ist nicht die Folge sexueller Erregung, sondern lässt sich auf die REM-Schlafphase zurückführen.
- Das Ausbleiben der allmorgendlichen Erektion über einen längeren Zeitraum hinweg kann ein Indiz für eine erektile Dysfunktion sein.
Was sind nächtliche Erektionen und wozu dienen sie?
Während der Schlafperiode haben Männer zwischen drei bis sechs Erektionen. Diese nächtlichen Erektionen sind ein Zeichen für eine gesunde Funktion des Penis und Körpers.
Es gibt verschiedene Ansätze, warum Männer nächtliche Erektionen haben: Eine der bekanntesten ist die sogenannte Rapid-Eye-Movement-Theorie, auch REM-Theorie genannt. Diese besagt, dass Männer während der REM-Phase des Schlafes, also während der intensivsten Träume, eine Erektion bekommen. Dies geschieht unabhängig vom Inhalt der Träume und ist eine rein körperliche Reaktion während dem Schlaf. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass in der REM-Phase weniger des Neurotransmitters Norepinephirin im Gehirn produziert wird, wodurch in grösseren Mengen Blut in den Penis fliessen kann. Das begünstigt nicht zuletzt eine Erektion und soll die Sauerstoffversorgung des Schwellkörpers sicherstellen.
Eine andere, ähnliche Theorie besagt, dass die nächtliche Erektion, bei der Blut in die Schwellkörper des Penis fliesst, dazu dient, den Schwellkörper mit Sauerstoff anzureichern und so die Gesundheit des Gewebes und die Sexualfunktion eines Mannes zu erhalten.
Warum hat man eine Morgenlatte?
Die sogenannte Morgenlatte, bei der Männer direkt nach dem Aufwachen eine Erektion haben, betrifft Männer jeden Alters. Sie gilt als die letzte nächtliche Erektion und kann bereits im Kindesalter vorkommen. Sie ist völlig normal und sollte daher nicht als unangenehm oder peinlich empfunden werden.
Im Vergleich zur nächtlichen Erektion ist die allmorgendliche Erektion wissenschaftlich noch weniger stark untersucht. Ein möglicher Ansatz wird ebenfalls in der REM-Schlafphase gesehen. Denn der Anteil Letzterer nimmt zwischen 4 bis 7 Uhr morgens zu. In dieser Zeit kommt es somit am häufigsten zu einer nächtlichen Erektion. So steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Männer am Morgen nach einer REM-Phase mit einer Erektion aufwachen.
Keine Morgenlatte – was bedeutet das?
Es gibt Zeiten, in denen Männer bemerken, dass sie keine Morgenlatte mehr haben. Sollte dies dauerhaft der Fall sein, könnte es möglicherweise ein Zeichen für eine zugrunde liegende Erkrankung sein, wie zum Beispiel eine erektile Dysfunktion. Es ist wichtig zu betonen, dass ein einmaliges Ausbleiben der Morgenlatte noch kein Grund zur Sorge ist. Sollte das Phänomen jedoch über einen längeren Zeitraum anhalten, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen und die Ursachen zu ergründen.
Mögliche Ursachen für das Ausbleiben einer Morgenlatte
Eine nächtliche Erektion kann als ein Indikator für eine gute Gesundheit angesehen werden, obwohl ihr Fehlen nicht unbedingt auf ein gesundheitliches Problem hinweist. Hier sind einige mögliche Gründe, warum jemand keine Morgenlatte mehr hat:
- Alter:
Mit zunehmendem Alter nehmen die nächtlichen Erektionen ab. Es ist normal, dass Männer in ihren 60ern und darüber weniger häufig Morgenlatten erleben als in jüngeren Jahren. - Schlafstörungen:
Männer mit Schlafstörungen wie Schlafapnoe können seltener Morgenlatten haben, da diese die REM-Schlafphasen stören, während derer die Erektionen normalerweise auftreten. - Erektile Dysfunktion:
Das Fehlen von Morgenlatten kann ein frühes Zeichen für erektile Dysfunktion sein. Wenn ein Mann Schwierigkeiten hat, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, könnte dies ein Zeichen für eine zugrunde liegende gesundheitliche Erkrankung sein. - Psychologische Faktoren:
Stress, Depressionen und andere psychische Probleme können die Sexualfunktion belasten, einschliesslich der Fähigkeit, eine Morgenlatte zu bekommen. - Medikamente:
Einige Medikamente, insbesondere solche, die den Blutdruck oder die Stimmung beeinflussen, können auch nächtliche Erektionen behindern. - Hormonelle Unausgewogenheit:
Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der sexuellen Funktion. Eine Unausgewogenheit von Hormonen wie Testosteron kann das Auftreten von Morgenlatten beeinträchtigen. - Alkohol, Nikotin und Drogen:
Übermässiger Konsum von Alkohol, Nikotin oder Drogen kann die Fähigkeit, eine Morgenlatte zu bekommen, erschweren, da beispielsweise die Durchblutung des Gewebes gestört wird.
Ist es möglich, eine morgendliche Erektion zu haben, obwohl man an Erektionsschwierigkeiten leidet?
Es ist durchaus möglich, eine morgendliche Erektion zu erleben, auch wenn man mit erektiler Dysfunktion zu kämpfen hat. Erektile Dysfunktion kann sowohl physische als auch psychische Gründe haben. Wenn man trotz Erektionsschwierigkeiten eine morgendliche Erektion hat, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass die Ursache der Erektionsschwierigkeiten psychologischer Natur ist.
Fazit
Die Morgenerektion ist ein natürlicher körperlicher Vorgang, der Männer jeden Alters betrifft. Sie ist ein Zeichen für eine gesunde Sexualfunktion des Penis, deshalb muss dies auch niemandem unangenehm sein. Obwohl es verschiedene Theorien darüber gibt, warum Männer eine Morgenlatte haben, sind sich Wissenschaftler einig, dass dies ein natürlicher und gesunder Vorgang ist. Sollten Männer bemerken, dass sie über längere Zeit keine Morgenlatte mehr haben, ist es gut, sich einem Arzt anzuvertrauen, um mögliche gesundheitliche Ursachen auszuschliessen.