Senioren Pärchen, das sich zärtlich ansieht. Die Frau berührt denn Mann im Gesicht

5 Dinge, die Sie beim Sex im Alter beachten sollten

  • Blog
5 min by Rebecca Nussberger

Sex ist auch für Menschen ab 60 wichtig, um ein gesundes und zufriedenes Leben zu führen. Doch Ältere leiden oftmals unter Libidoverlust oder Potenzstörungen - was können Betroffene tun, um ihr Sexleben wieder in Schwung zu bringen? Wir geben Ihnen Informationen und Tipps, wie Sie den Sex verbessern.

Sex im Alter: Das Liebesleben in Zahlen

Wussten Sie, dass 75 Prozent der 60- bis 69-Jährigen regelmässig sexuell aktiv sind? Mehr als 50 Prozent der 70- bis 79-Jährigen und ungefähr ein Drittel der 80- bis 89-Jährigen haben im Alter weiterhin Sex. Körperliche Intimität ist auch im Alter wichtig für eine intakte Beziehung. Es stärkt die Lebenszufriedenheit und das Selbstwertgefühl, schenkt Lebensenergie und hält jung. Mit zunehmendem Alter kann sich die Art des Geschlechtsverkehrs verändern. Während wilder, leidenschaftlicher Sex jungen Tagen angehört, werden Zärtlichkeiten wie Küsse, Streicheln und das gemeinsame Erleben wichtiger. Nicht zuletzt, weil mit dem Alter gewisse Stellungen sowie körperlich Funktionen nicht mehr möglich sind.

Welche Probleme können für ältere Menschen beim Sex entstehen?

Mit fortschreitendem Alter kommt es zu körperlichen und psychischen Veränderungen, die sich auch auf die Sexualität auswirken können. Folgende altersbedingten Beeinträchtigungen können einen Einfluss auf die Lust sowie auf die sexuelle Aktivität von älteren Menschen haben:

  • Erektionsstörungen: Körperliche und psychische Gründe führen bei Männern im Alter vermehrt zu Erektionsstörungen und zu vorzeitigem Samenerguss.

Sie leiden an Potenzproblemen? 

Vereinbaren Sie einfach und unkompliziert eine telefonische Arztberatung bei Medgate. 





  • Hemmungen und Unzufriedenheit: Altersbedingte Veränderungen können bei älteren Menschen auch psychische Belastungen hervorrufen. Denn diese beeinflussen sowohl die Wahrnehmung des eigenen Körpers als auch das Wohlbefinden. Betroffene fühlen sich in der Folge oftmals weniger attraktiv und verspüren dadurch weniger Lust auf Sex.

  • Einnahme von Medikamenten: Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Rheuma und Bluthochdruck müssen mit bestimmten Medikamenten behandelt werden, die teilweise die Lust mindern oder die sexuelle Leistungsfähigkeit reduzieren.
  • Körperliche Beschwerden: Ob Gelenkschmerzen oder Rückenprobleme: Körperliche Beschwerden nehmen im Alter zu und beeinträchtigen das eigene Sexualleben. Einerseits sind diese mit Einschränkungen verbunden und andererseits können sie sich negativ auf das Selbstbewusstsein auswirken.
  • Wechseljahre: Bei Frauen sowie bei Männern verändern sich mit dem Alter die Hormone. Bei Frauen sinkt der Östrogenspiegel. Mit der Hormonumstellung geht oft einher, dass die Scheide trockener und empfindlicher ist. Geschlechtsverkehr kann dadurch für Frauen schmerzhaft sein und es dauert länger, bis sie feucht werden. Ausserdem steigt die Anfälligkeit für Infektionen.

    Die Wechseljahre beim Mann dagegen können sich in einem sinkenden der Testosteronspiegel äussern. Ein Testosteronmangel kann bei betroffenen Männern unter anderem eine niedrigere Libidio, Erektions- sowie Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen verursachen.
  • Inkontinenz: Inkontinenz kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen. Der unkontrollierte Harnverlust ist für Betroffene störend und beschämend, weshalb sie den Sex oftmals ganz meiden.

Infektionen, schwerwiegende hormonelle Beschwerden oder Schmerzen beim Sex sollten immer ärztlich behandelt werden.

5 wirksame Tipps für eine erfüllte Sexualität im Alter

Ob Wechseljahre, Krankheiten oder körperliche Veränderungen: Im Alter nimmt das Verlangen nach Sex zunehmend ab. Das bedeutet aber nicht, dass der Zug abgefahren ist. Auch in fortgeschrittenem Alter lässt sich die Lust neu entfachen und das Sexleben trotz körperlicher Veränderungen geniessen. Es gibt zwar kein allgemeingültiges Rezept, doch folgende Tipps können Ihnen dabei helfen, altersbedingte Probleme zu lösen und die Libido wieder zu steigern.

  1. Potenzmittel bei Erektionsstörungen

    Ob psychische oder physische Gründe: Männer mit einer erektilen Dysfunktion können auf Potenzmittel zurückgreifen. In der Schweiz sind Potenzmittel verschreibungspflichtig, weshalb die Betroffenen bei einem Arztgespräch gemeinsam mit einer Fachperson die für sie erforderliche Dosis bestimmen. Dabei werden Nebenwirkungen fachmännisch abgeklärt und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt.

  2. Medikamente anpassen

    Mit steigendem Alter nehmen viele Menschen auch mehr Medikamente ein. Wenn sich diese negativ auf das sexuelle Verlangen auswirken, ist ein Arztbesuch ratsam. So können Sie abklären, ob eine Anpassung der Dosis oder eine Umstellung auf ein anderes Medikament möglich ist.

  3. Neue Sexstellungen, Oralsex und Toys

    Die körperlichen Beeinträchtigungen durch Erkrankungen oder Alterserscheinungen können den Sex erschweren. Um das Sexleben wieder zu verbessern, können Sie neue Sexstellungen ausprobieren, die gelenkschonend sind. Am besten eignen sich zum Beispiel die Löffelchen- und Missionarsstellung. Ihr Gegenüber können Sie zudem mit Fingerfertigkeit und Oralsex verwöhnen. Auch Sexspielzeuge eignen sich bestens für den Spass zu Zweit. So können Vibratoren und Penisringe je nach Vorliebe für neues Feuer sorgen.

  4. Gleitgel

    Viele Frauen in den Wechseljahren leiden unter Scheidentrockenheit, was beim Sex schmerzhaft sein kann. Hier empfiehlt sich der Einsatz von Gleitgel, um die Vagina mit zusätzlicher Feuchtigkeit zu versorgen. Alternativ gibt es auch östrogenhaltige Cremes, Tabletten oder Zäpfchen.

  5. Behandlung von Inkontinenz

    Wer von unkontrollierbarem Harnabgang betroffen ist, geht am besten vor dem Liebesakt kurz zur Toilette. Die Ursache für Blasenschwäche ist oftmals ein schwacher Beckenboden. Diesen können Sie mit gezielten Übungen langfristig wieder stärken. Neben Liebeskugeln für die Frau können auch spezielle Medikamente oder effektive Beckenbodenübungen bei Mann und Frau für Besserung sorgen.

Offene und ehrliche Kommunikation: Das A und O beim Sex 

Damit Sex für alle beteiligten als angenehm empfunden wird, ist eine vertrauensvolle Kommunikation unerlässlich. Reden Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner über Ihre Wünsche und Vorlieben. Teilen Sie aber auch Ihre Ängste oder Befürchtungen mit – das kann zum Beispiel sein, dass offen über Erektionsprobleme gesprochen wird. Oder dass Sie gewisse Berührungen als unangenehm empfinden und gewisse Stellungen Schmerzen verursachen. Wichtig ist stets, zusammen eine Lösung zu finden, die für beide passt.

Fazit: Liebe kennt keine Altersgrenzen

Im Laufe des Lebens verändert sich natürlicherweise der Körper und auch die Libido – doch die Sexualität ist ein lebenslanges Grundbedürfnis. Ob Wechseljahre, Gelenkschmerzen oder Erektionsstörungen: Altersbedingte Veränderungen betreffen Mann und Frau gleichermassen, sie sind aber kein Hindernis für ein erfülltes Sexleben im Alter! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um altersbedingte Beschwerden zu reduzieren oder zu umgehen: Von Gleitgel und Potenzmitteln bis hin zu neuen Sexstellungen.

Autor

Geschrieben von
Rebecca Nussberger
Redaktorin
Geprüft von
Dr. med. Wolfgang Bühmann
Facharzt für Urologie, Andrologie, Med. Tumortherapie

Quellen

  • https://www.gesundheit.gv.at/news/aktuelles/archiv-2010/sexualitaet-im-alter.html
  • https://www.infobroschueren.de/uploads/DSL_Liebe_und_Sex_im_Alter_2017.pdf

Empfohlene Artikel


Bildausschnitt eines jungen Paares, das sich verliebt im Bett umarmt

Potenzmittel online bestellen

Wollen Sie herausfinden, ob Sie die Medikamente nehmen können? Starten Sie jetzt mit dem Online-Fragebogen und sprechen Sie mit dem Arzt.

Behandlung starten